MARTINSTHAL IM RHEINGAU

Das Weingut Keßler liegt mitten im geschichtsträchtigen Martinsthal, einem Ortsteil der bekannten Sekt- und Rosenstadt Eltville im Rheingau. Martinsthal feierte kürzlich, im Rahmen des Weinfests im Jahr 2013, sein 650jähriges Bestehen mit einem Festprogramm und einem besonderen Licht-und-Ton-Spektakel: Beim „Weinberg-Leuchten“ bildeten die nächtlichen Weinberge um Martinsthals herum die Bühne für eine eindrucksvolle Lichtprojektion, die mit Musik und gesprochenen Erzählungen aus der Geschichte des Ortes unterlegt war. Das Martinsthaler Weinfest findet jedes Jahr im August statt und bietet Gelegenheit, rund um den Weinprobierstand heitere und gemütliche Stunden zu verbringen.

Kurz nach seiner Gründung im 13. Jahrhundert wurde Martinsthal umbenannt in „Neudorf“ und behielt diesen Namen bis ins Jahr 1935. Die Umbenennung in Neudorf geschah, nachdem der damalige Mainzer Erzbischof zum Schutz der Rheingauer Bürger einen dichten Heckenwall, das Gebück, hatte anlegen lassen. Die Folge war, dass sich viele neue Bürger im Ort niederließen, angelockt vom Versprechen „Rheingauer Luft macht frei“: Das Versprechen der Freiheit von Fron, Steuern und Leibeigenschaft, lockte neue Bewohner auf die Rheingauer Seite des Gebücks.

Als Folge wurden Dörfer jenseits des Schutzwalles aufgelöst und dem Ort Martinsthal zugewiesen. Diese neue Gemeinde erhielt den Namen Neudorf. Zwei Jahrhunderte gedeihlicher Entwicklung folgten. Doch durch die Bauernkriege anno 1525 und den 30jährigen Krieg wurde Neudorf stark zerstört. Den Schweden gelang es 1631, die östliche Bastion des Gebücks zu erobern und von hier aus den Rheingau in ihre Gewalt zu bringen. Pest und Seuchen wüteten oftmals in dem kleinen Dorf, so daß im Jahre 1671 nur noch 59 Häuser mit 130 Seelen gezählt wurden.

Zwischen den beiden Weltkriegen, 1935, besann man sich auf den ursprünglichen Ortsnamen Martinsthal, benannt nach dem Schutzpatron des Mainzer Erzbistums. Im Rahmen der Gebietsreform wurde Martinsthal 1977 gemeinsam mit den Orten Rauenthal, Erbach und Hattenheim von der Stadt Eltville eingemeindet.

In Martinsthal wächst auf den sanften Hügeln rund um das Dorf ein hervorragender Wein, von denen die „Martinsthaler Wildsau“ die bekannteste ist. Ihr hat man gar ein Denkmal gewidmet. Sehenswert sind die beiden Kirchen des Ortes und die Hauptstraße mit altehrwürdigen Gutshäusern, die sich jedes Jahr zum Weinfest in einen Festplatz verwandelt.

DER RHEINGAU

Der Rheingau gehört zu den schönsten Regionen Deutschlands, nicht nur die Einheimischen wissen den 38 Kilometer langen, sonnigen Landstrich zwischen Wiesbaden und Lorchhausen an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz zu schätzen. Direkt am Rhein gelegen, wo der mächtige Strom das einzige Mal die Richtung wechselt und für wenige Kilometer nach Westen fließt ist das Klima besonders angenehm und verwöhnt die Besucher im Sommer wie im Winter mit milden Temperaturen wie im Süden Europas. Bis in die Römerzeit reicht hier die Tradition des Weinbaus zurück. Kaiser Karl der Große soll der erste gewesen sein, der hier Weinreben pflanzen ließ.

Das einmalige Klima, die steilen Abhänge des angrenzenden Taunusgebirges direkt am Rhein gelegen, die schiefer- und sandlöss-haltigen Böden sind für edle Rieslingreben und rassigen Rotwein ideal. Weltweit sind die vollmundigen, kräftigen Weine bekannt, die an den Ufern des sonnenreflektierenden Rheines im Rheingau wachsen. Vor allem für die Rieslingrebe findet man im Rheingau ideale, klimatische Vorraussetzungen, deshalb sind bis heute die rund 3000 Hektar Rebfläche des Gebietes mit 84 Prozent Riesling bestockt, darüber hinaus wachsen hier rund elf Prozent Spätburgunder, die vor allem an den sonnenbeschienen Steilhängen in Rüdesheim und Assmannshausen wachsen.

Die als lebensfroh bekannten Rheingauer leben mit und von ihrem Wein, der ihre Heimat seit Jahrhunderten prägte und formte. Gastfreundschaft rund um diesen Wein ist eine Rheingauer Tradition, die seit Jahrhunderten gepflegt wird. Fachkundige Mönche bauten hier schon im Mittelalter prächtige Kloster und betrieben Weinbau, lukrativen Weinhandel auf den Schiffswegen des Rheins und luden Reisende zum nächtigen und zur gemeinsamen Vesper ein.

Neben Weinkultur hat der Rheingau auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Altehrwürdige Schlösser, Burgen und Adelshäuser aus allen Epochen bis hin zum frühen Mittelalter sind fast in jeder der fünf Rheingaustädte Eltville, Oestrich-Winkel, Geisenheim, Rüdesheim und Lorch und den Gemeinden Walluf und Kiedrich zu finden. Alle sind liebevoll restauriert und gut erhalten, in vielen finden während des ganzen Jahres Feste, Konzerte und Veranstaltungen rund um Wein und Geselligkeit statt.